Die große YOGA-Bio

1981

Der Anfang

Ich weiß nicht mehr, wie es kam. Jedenfalls hatten Roman Baumbach und ich eines Tages im Oktober 1981 die Idee, gemeinsam Musik zu machen. Wir kannten uns aus der Lehre und spielten beide Gitarre. Ich hatte seit 1975, als ich mit dem Gitarrespielen anfing, immer in irgendwelchen Bands gespielt. Das sollte sich (bis heute) auch nicht mehr ändern. Wir übten bei Roman zu Hause. Irgendwann erfuhren wir, dass am 7.11.81 im Bleicheröder Kalikulturhaus ein Talentewettbewerb stattfinden sollte. Es sollte die Bleicheröder Band "LIVE" spielen und während deren Auftritt dann der Wettbewerb stattfinden. Roman und ich sagten also unsere Teilnahme zu. Wir konnten bis dahin 4 Songs: 2 eigene, dazu "lucky man" von E,L&P und "Martha" von Kerth. Wir hatten mittlerweile auch einen 3.Mitstreiter dazubekommen: Uwe (Onkel) Bonke. Den kannten wir ebenfalls aus der Lehre. Er spielte Mundharmonika. Das kam uns recht, da 2 unserer 4 Songs Bluesnummern waren. Am 7.11.81 trat dann zum Wettstreit noch eine Oberschulband mit an. Ich weiß nicht mehr, ob da wer gewonnen hat und ob's was zu gewinnen gab. Es war jedenfalls unser allererster offizieller Auftritt, jedoch noch ohne Bandname. In besagter Penneband spielte ein gewisser Ralf-Peter (Pete) Weißhaupt Schlagzeug. Am selben Abend noch fragten wir ihn, ob er bei uns mitmachen will. Nach kurzem Überlegen stieg er dann gleich bei der einen Band aus und bei uns ein. Es ging aufwärts.

Als Band benötigt man Equipment. Und für 4 Mann fiel Roman's Zimmer als Proberaum auch flach. Anfang Dezember 81 verhandelten wir daher mit dem Klubhaus Bleicherode wegen eines Proberaums. Wir bekamen dort vorerst einen Raum zur Unterbringung der Instrumente. Proben konnten wir nach Absprache samstags auf der Bühne.

Am 30.12. fuhren wir mit der Bahn nach Saalfeld und kauften auf eine Annonce hin einen 100 Watt-Gesangsverstärker. Man konnte zu DDR-Zeiten nicht einfach in ein Geschäft gehen und kaufen, was man benötigte. Es gab kaum Musikläden und das wenige Zeug, was dort angeboten wurde, war einfach Schrott für eine Rockband. Der Schwarzmarkt blühte damals in der Zeitschrift "Melodie & Rhythmus". Auf den letzten Seiten fand man jede Menge Annoncen, in denen Musiker ihr Westequipment oder die abenteuerlichsten Eigenbaukonstruktionen verkauften. Der 100 W-Verstärker gehörte zu letzter Kategorie. Jörg (Jögi) Meyer, von 1987 - 1990 Bassist bei YOGA, war für technische Fragen unser wichtigster Ansprechpartner. Zu ihm konnte man auch mal nachts nach dem Gig kommen, um seinen Verstärker bis zum nächsten Tag reparieren zu lassen. Jögi war selbständig und betrieb einen Reparaturservice für jegliche Art elektronischen Equipments. Er hatte sich landesweit einen Namen gemacht mit dem Umwickeln und Reparieren von Lautsprechern. Die "Puhdys", Veronika Fischer, "Karat" und andere DDR-Größen waren Kunden bei ihm. Ich lernte Jögi schon ein paar Jahre vorher kennen und wir pflegten einen sehr engen Kontakt. Daher war er natürlich auch permanent beratend tätig für YOGA. Nun, irgendwann mal checkte Jögi unseren "tollen" 100 W-Verstärker. Das Ergebnis war niederschmetternd: 35 Watt Sinusleistung, also 1/3 des angegebenen Wertes. Konnte man eigentlich in die Tonne treten. Aber wir hatten kein Geld, um uns was Besseres zu kaufen. Soweit ich mich erinnere, hat uns das Teil damals 1500.- Mark gekostet.

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last update: 01.7.2001

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